Studenten-WM im tschechischen Olomouc

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Die deutsche Mannschaft (Foto: Nationalmannschaft)

Neben Dorothea und Moritz konnten sich dieses Jahr auch zwei weitere Post-Sportler für eine internationale Meisterschaft qualifizieren. Sowohl Philipp als auch Matti haben den Sprung in die Mannschaft der Studenten-WM, die im tschechischen Olomouc vom 12.-16.08. stattfand, geschafft.

Leider musste wegen einer fehlerhaften Nominierung – es wurden 7 Männer berufen, jedoch darf jede Nation nur 6 Personen pro Geschlecht stellen – ein Athlet zwangsweise aus dem Team „zurücknominiert“ werden. Aufgrund der starken Lernbelastung des Medizin-Staatsexamens hat Philipp von sich aus seinen Startplatz abgetreten. Eine einerseits sicher schwere, aber andererseits auch nachvollziehbare und respektable Entscheidung. Ich für meinen Teil habe seine immer fröhlich Art über die gesamte Woche in Tschechien vermisst. Nach Matti seiner fast 7 monatigen Verletzung im Frühjahr 2013, ist ihm nach der erfolgreichen DM-Staffel 2013 bereits im Siegerinterview die Zielsetzung WUOC (World University Orienteering Championchips) über die Lippen gerutscht, wie Nikolaus Risch (Disziplinchef Orientierungslauf im adh) in seiner ersten Teamansprache positiv erwähnte. Das Wintertraining ging nach der Verletzung sachte los, aber lief insgesamt ziemlich erfolgreich ohne eine einzige Erkrankung oder Verletzung. Somit stand schließlich eine Nominierung für die Mattis geliebte Langstrecke und (leider) den Sprint statt der Mittelstrecke aus, sowie die Möglichkeit auf einen Platz in der Staffel.

Eröffnungsfeier (Foto: Matthias Kretzschmar)
Eröffnungsfeier (Foto: Matthias Kretzschmar)

Die Studenten-WM stellte sich über die ganze Woche als typisch tschechisch heraus, sprich gut organisierte Wettkämpfe, super Verpflegung und eine ansprechende Unterkunft im Studentenwohnheim in Olomouc. Allein die Eröffnungszeremonie war grandios. Das Programm der WUOC sah zunächst eine Sprint-Mixed-Staffel vor, bei der das deutsche Team aufgrund fehlender Frauen nicht antreten konnte.

Bereits am Folgetag kam für Matti der wettkampfmäßige Höhepunkt mit der Langstrecke. Aus den 12,4km Luftlinie mit 680 Hm wurden schließlich 15,5km mit 925Hm (!). Die Geländebeschreibung kann man wohl gut und gerne mit sehr bergig beschreiben. Es war ein orientierungstechnisch einfach Rennen, das vor allem durch lange Routenwahlen um zahlreiche sehr tiefe Täler entschieden wurde. Physisch hieß es jedoch vom ersten bis zum letzten Meter Vollgas zu geben. Das Gelang Matti sehr gut. Mit insgesamt 1min Fehler und drei nicht ganz optimalen Routenwahlen landete er auf Platz 37 von 100 Starter. Sören Lösch und Bjarne Friedrichs waren an diesem Tag 7,5 bzw. 8min schneller.

Hier die Ergebnisse der Langstrecke.

Dieses physisch harte Rennen merkte er am nächsten Morgen besonders in den Oberschenkeln, jedoch gab es kaum Zeit zur Erholung, da an diesem Tag der Sprint im Zoo von Olomouc und dem umliegenden Wohngebiet anstand. Nach den etwas anspruchsvolleren, aber machbaren ersten sieben Posten im Zoo folgte wie erwartet eine lange Routenwahl bergab in das Wohngebiet. Danach bot die Strecke leider nur noch 2 Dinge: sehr sehr leichte Postenverbindungen und einen langen und wiederum sehr anstrengenden Berg auf dem Matti einiges an Zeit verlor. Trotz dem geringen Fokus auf Sprint erlief er sich erneut einen guten 37. Platz unten den 108 Starter. Kurios ist sicher die Synchronität der beiden Schweizer Matthias Kyburz und Martin Hubmann, die am Schluss zeitgleich Studenten-Weltmeister wurden, nachdem sie im Ziel durch 0,025sek getrennt waren.

Hier noch die Ergebnisse des Sprints:

Aufgrund der soliden Ergebnisse machte sich Matti gute Hoffnungen auf einen Platz in der 1. Staffel mit Sören Lösch und Bjarne Friedrichs, jedoch wurde Christoph Prunsche der Vorzug erteilt. Aufgrunddessen, dass Sören Riechers wegen einer Hochzeit eher abreiste und Paul Lützkendorf sich durch seine drei Rennen an drei Tagen heftige Blasen an den Füßen gerieben hatte, war Matti nur als Einzelstarter in der zweiten Staffel bestartet. Durch die Enttäuschung der Nichtnominierung für die erste Mannschaft kam ein nicht nennenswertes Ergebnis für ihn raus.

Was bleibt sind dennoch gute Erinnerungen an eine sehr erlebnisreiche Woche mit zwei sportlich guten Leistungen in den beiden Einzelrennen, bei denen Matti physisch, o-technisch und mental zum richtigen Zeitpunkt sehr gut vorbereitet war. Weiterhin wird der ganze Spaß mit den eigenen teammitgliedern und auch Teilnehmern aus anderen Nationen in Erinnerung bleiben sowie die lange Abschlussparty.