Anschließend an Lücke seine letzten Worte aus dem Artikel über die „Lipica Open“, möchte ich noch ein paar Worte über das „Portugal-O-Meeting“ verlieren.
In der internationalen Orientierungslauf-Eliteszene gilt das POM zweifelsohne als der bestbesuchteste Mehrtagelauf, um seine Form zu einem noch frühen Saisonzeitpunkt auf die Probe zu stellen. Neben dem meist guten Wetter werden den Teilnehmern Jahr für Jahr anspruchsvolle Wettkämpfe in den unterschiedlichsten Regionen und Geländetypen Portugals geboten.
Das diesjährige POM wurde in Gouveia, etwa 300km nordöstlich von Lissabon, am Fuße des höchsten Gebirges in Portugal ausgetragen. Die Anfahrt über den fast 2000m hohen „Torre“ bei starkem Schneesturm und bis zu -3°C machte wenig Hoffnung auf gutes Wetter.
Die 4 Tage beim POM mit einer verlängerten Mittelstrecke, einem Nachtsprint, zwei Mittelstrecken und einer Langstrecke (als Jagdstart ausgetragen), zeigten sich leider als regnerisch, boten aber allen Teilnehmen eine gute Mischung aus vielen offenen, halboffenen und bewaldeten Gebieten mit vereinzelt sehr steinigen Abschnitten.
Zudem war der abendliche Nachtsprint in den engen, steilen und verwinkelten Gassen von Gouveia bei weitem anspruchsvoller als ein deutscher Durchschnittssprint. Oft war das Orientieren so fordernd, dass die Beine gar nicht so schnell laufen konnten wie sie eigentlich gekonnt hätten.
Wer ein bisschen mehr Urlaubstage mitgebracht hatte, konnte nach dem POM noch die Landschaft und die zahlreichen Burgen Portugals genießen und einen Abstecher zur „Alentejo Orienteering Trophy (ALOT)“ machen.
100km westlich von Lissabon erwarteten einen relativ flache Wälder, die mit ihren meist offenen und halboffenen Passagen und vereinzelten Steinformationen schnelle Laufzeiten boten. 70min auf 16,0km und 210Hm von Elitesieger Gustav Bergman sprechen für sich. Die Atmosphäre unter den BRL-ähnlichen Bedingungen war dementsprechend angenehm.
Insgesamt kann ich eine Reise im Februar nach Portugal nur empfehlen, da es neben dem für uns Mitteleuropäern spannenden Geländen auch reichlich Kultur gibt. Einzig von einer Übernachtung in den ungeheizten und hygienisch teilweise fragwürdigen Turnhallen ist abzuraten.