Am Wochenende fand nach dreijähriger Pause der 5. Miriquidi 24-Stunden Skilanglauf in Zinnwald statt. 2013 und 2014 waren die Läufe aufgrund von Schneemangel ausgefallen, was mit einer Mischung aus Erleichterung ob der erwarteten Qual und Enttäuschung aufgenommen wurde. Dieses Jahr zeichnete sich aber früh ab dass die Schneebedingungen ausreichen würden, und uns erwartete am Samstag stabile Minusgrade und eine optimal präparierte Loipe.
Post war mit zwei 4er-Staffeln vertreten, „Mit uns geht die Post ab“ sollte mit Jens Leibiger, Maggi, Christer Lorenz und Robert Backes an den Start gehen. „90 “ ging als schwergewichtige Konkurrenz mit Gustav, Uwe Möser, Tilo Pompe als Ersatz für den leider verletzten Jan von Dalowski und Felix von Dalowski ins Rennen. Erklärtes Ziel war, neben dem Willen das Ganze irgendwie zu überstehen, natürlich die Staffel von TU hinter uns zu lassen (Wutti, Wieland, Heiko und Stephan Hübner). Gestartet wurde bei schönstem Sonnenschein und die ersten Runden wurden zügig abgespult.
Mit Beginn der Nacht zeigte sich dann aber worauf wir uns eingelassen hatten: die Strecke bestand aus einer 6km-Runde mit 107hm, die durchaus knackig waren. Und die Herausforderung bestand nicht nur daraus auf der Strecke zu bestehen, sondern man musste auch dafür sorgen immer wieder genügend Energie zuzuführen, obwohl der Magen bald signalisierte dass er voll ist. Das Duell der 3 OLer-Mannschaften gestaltete sich unterdessen spannend, alle lagen innerhalb einer Runde, die Reihenfolge wechselte mehrmals. Es war klar, die Entscheidung würde in der Nacht fallen.
Mit Fortschreiten der Nacht verschlechterte sich auch das Wetter, Wind kam auf, und nach Mitternacht setzte auch Schneefall ein. Der Wind wurde irgendwann zum Sturm, was den Organisatoren auch immer mehr zu schaffen machte, das Zelt der Wechselzone wackelte immer bedrohlicher und musste immer wieder neu gesichert werden. Die Rundenzeiten wurden immer länger, während meine erste Runde noch unter 22min gedauert hatte, musste ich jetzt schon 5 Minuten mehr einplanen, und am Anstieg taten die Arme ordentlich weh. Die beiden anderen Mannschaften hatten es mittlerweile geschafft über 20 Minuten Vorsprung rauszufahren, und wir kämpften tapfer um den Anschluss nicht zu verlieren. Insbesondere Tilo, der nach 2 Jahren Abstinenz das erste Mal wieder auf Langlauflatten stand, biss ordentlich die Zähne zusammen. Als ich nachts um 4 von Gustav wieder auf die Runde geschickt wurde, hatte ich schon Mühe die Loipe zu erkennen, so sehr schneite und stürmte es. Die Spur war sofort wieder zugeweht, wenn der Vordermann mehr als eine Minute vor einem war. Ein richtiges Wintergewitter setzte ein, und es blitzte und donnerte über unseren Köpfen. Mit dem baldigen Ende vor Augen kämpfte ich auf der offenen Zielwiese gegen den Sturm, der mich fast zum Stehen brachte, als die Veranstalter das Rennen dann doch abbrachen. Zu groß wurde die Gefahr von umstürzenden Bäumen und herabfallenden Ästen eingeschätzt. Nicht zu vergessen die Kälte für die vielen Helfer auf der Strecke, die in den widrigen Bedingungen solange ausgehalten hatten. Sie schaufelten beispielsweise immer wieder Schnee auf die Loipe, wo durch schneepflugfahrende Wettkämpfer die Spur stark litt. TU war zum Zeitpunkt des Rennabbruchs nach 43 Runden knapp vor „Mit uns geht die Post ab“, und etwa 1,5 Runden vor uns. Die Erleichterung es geschafft zu haben, machte bald der Erkenntnis Platz, dass das ja nun keine kompletten 24h waren. Wir müssen also noch mal ran!! Glückwunsch an TU und Respekt für die Veranstalter für das Durchhaltevermögen in den vergangenen Jahren sowie am Wettkampftag.
Beeindruckt hat außerdem Florian Flechsig der im 2er-Team an den Start ging und diese Wertung gewinnen konnte (46 Runden!), der beste Einzelstarter hatte bis zu diesem Zeitpunkt übrigens respektable 41 Runden und damit 250km geschafft.
Ergebnisse: http://www.triathlon-service.de/ergebnisse/liste.php?nr=4983
Beitrag auf MDR: http://www.mdr.de/mediathek/fernsehen/video251186_zc-7931f8bf_zs-2d7967f4.html