Bei perfektem Wetter startete das wichtigste Wochenende der deutschen Orientierungsläufer am Freitag mit einem Sprint im Regensburger Unigelände. Dieses war durch viele verschiedene Ebenen perfekt für einen Sprint geeignet und wäre sogar einer Meisterschaft würdig gewesen. Philipp Müller gewann hier die H35, Wiebke Sihver wurde in der D55 Zweite.
Am Samstag ging es dann zum wichtigsten deutschen Einzellauf des Jahres. Die Regensburger Organisatoren hatten ein Gebiet ausgesucht, welches schon bei einigen Wettkämpfen in den vergangenen Jahre genutzt wurde. Die Karte wurde neu überarbeitet und generalisiert, mit den guten und anspruchsvollen Bahnen wurde ein wirklich toller Wettkampf veranstaltet. Altmeisterin Susen Lösch gewann in knapp 70 min bei 8,9 km Luftlinie bei den Damen vor Paula Starke und Hanna Müller. Lediglich die Elitebahn der Herren hat wohl die Leistungsfähigkeit der deutschen Herrenspitze unterschätzt, denn die Laufzeiten lagen deutlich unter denen in den WBK angegebenen. Hier konnte sich Ole Hennseler mit mehr als 5 min vor Toby Scott und Lokalmatador Riccardo Casanova durchsetzen. Die Bahnlänge mit 12,2 km und 450 hm angegeben, Ole benötigte dafür nur 75 min. Respekt!
Leif Bader gewinnt die H40
Auch für die Postsportler gab es einiges zu holen, insgesamt wurden 14 Medallien errungen. Hervorzuheben sind hier die klaren und souveränen Siegen von Gustav Bader in der H12 mit 2 min Vorsprung bei einer Laufzeit von gut 14 min sowie von Papa Leif in der H40 mit über 10 min Vorsprung. Auch Wiebke Sihver hatte die D55 mit mehr als 5 min Vorsprung trotz kleiner Fehler sicher im Griff. Bei den jüngsten Mädchen gab es mit Johanna Wiedenfeld und Tyra Bader einen Doppelsieg, gleiches gelang Jens Leibiger und Matthias „Osti“ Müller in der H60. Jakob Drechlser gewann die H16 klar mit über 4 min vor wirklich starker Konkurrenz und empfahl sich somit für die erste Staffel im Deutschland Cup am Sonntag. Altmeister Andreas Lückmann ließ in der H55 ebenfalls nichts anbrennen und gewann seinen xxxxten Meistertitel..
Siegerehrung Jens Leibiger und Matthias Müller
Weitere Podiumsplatzierungen gelangen Phillip Müller als Vizemeister in der H35, genau wie Ludwig Genderjahn in der H75 und Monika Weber in der D70, dritte Plätze belegten David Saupe in der H18 und Holger Mager in der H50.
Unsere Elitestarter waren Matthias Kretzschmar mit einem guten sechsten Rang und Dorothea Müller mit Platz 9 bei den Damen dabei.
Sonntag stieg der entscheidende Wettkampf des Jahres für unseren Verein unter Abteilungsleiter Dietmar Fuchs. 3 Staffeln gingen für Post ins Rennen und es wurde ein hochwertiger und spannender Wettkampf. Bei den Cupstaffeln standen Leif Bader, Phillip Müller und David Saupe für Post am Start. Pünktlich um 10 ging es los. Schon bei den ersten Funkposten zeichnete sich ab, daß der deutsche Meister in der H35, Wieland Kundisch von TU Dresden seine exzellente Form wieder bestätigen konnte. Er ließ alle Konkurrenten hinter sich, schon am Sichtposten hatte er über eine Minute Vorsprung vor Lukas Imbsweiler aus Oberbexbach und Marek Pompe von Robotron Dresden, der sich seinen Frust durch einen miss punch vom Vortag durch diese gute Leistung von der Seele laufen konnte. Wie sich später herausstellen sollte, war das die Grundlage für den Sieg an diesem Tag. Unsere Läufer konnten sich alle im Vorderfeld platzieren, Leif als 6, Phillip nach Anfangsfehler noch auf 9 und David auf 15. Es war also noch alles offen.
Wechsel von Leif auf Jakob, Bild von ol.bayern
In der ersten Staffel war Post mit Jakob Drechsler stark besetzt und er bestätigte seine Nominierung für die erste Staffel eindrucksvoll. Er überholte unter anderem die führende Vizemeisterin Paula Starke von TU Dresden und lief auf Platz 2, nur der „alte Herr“ von Robotron, Tilo Pompe blieb vor ihm. Tim Weinert hatte ebenfalls einen sehr guten Lauf, damit war plötzlich die 3. Poststaffel auf dem 5. Platz und die 2. Staffel mit Matthias Müller auf 9.
Vorne wurde es jetzt spannend. Lone Pompe von Robotron hatte nur knapp 2 min Vorsprung vor Eliteläuferin Dorothea Müller von Post 1. Aber sie löste mit einem starken Lauf alle Zweifel auf und lief mit Bestzeit auf ihrer Etappe weiter auf Rang 1. Nun folgten bei Robotron 2 junge und starke Läufer mit Lennart Mühlstädt und H18 Sieger Loic Dequiedt. Sie lösten ihre Aufgaben außerordentlich sicher und somit konnte Robotron Dresden mit mehr als 8 min Vorsprung den Deutschland Cup 2023 sichern. Glückwunsch für diese tolle Leistung!
Nach dem 4. Wechsel hatte Andreas Lückmann Schlussläufer Matthias Kretzschmar knapp 2 min Vorsprung vor dem letzen Läufer von TU Dresden, Konstantin Kunckel mitgegeben. Eigentlich sollte das sicher reichen, aber schon auf der Sichtstrecke war der Abstand zwischen den beiden nur noch im Sekundenbereich. Aber Matti, der solche Herausforderungen schon einige Male als Schlussläufer für Post in Staffeln bestanden hat, lies sich auch diesmal die Butter nicht vom Brot nehmen und sicherte für Post mit einem starken Spurt den zweiten Platz vor unseren Freunden von TU Dresden.
DC Sieger und Platzierte
Die beiden anderen Staffeln belegten in der Schlußabrechnung die Plätze 9 und 12 unter 58 platzierten Staffeln, was auch eine sehr starke Leistung ist und für die Breite in unserem Verein spricht. Der zweite Platz in der Rahmenstaffel mit Holger Zimmerling, Kerstin Saupe und Jan von Dalowski bestätigt dies ebenfalls.
Für die Nachwuchsarbeit in unserem Verein spricht auch die Leistung in den Schülerstaffeln. Valentin Brill von der zweiten Staffel lag nach dem ersten Wechsel auf Platz 1, Gustav Bader hatte ein wenig Rückstand und Platz 9 für die erste Poststaffel mitgebracht. Aber Ben Barchfeld lief schon auf Platz 4, Mathilde Kärger auf Platz 3, den dann Selma Drechsler verteidigen konnte. Die zweite Staffel belegte am Ende Platz 12. Vielen Dank an die Trainer Anke Müller, Gitta Burkhardt und Uwe Möser, ohne die diese Ergebnisse nicht denkbar wären.
Insgesamt war dies ein schönes und erfolgreiches Wochenende, die Regensburger Organisatoren hatten für gutes Wetter gesorgt, ein immer informierter Sprecher setze in dieser Richtung auch Maßstäbe. Vielen Dank an die vielen Helfer, es hat sich wirklich gelohnt. Es war eine würdige Meisterschaft.