„Boah, ey“ oder survival camp 24h-OL

…habe ich gedacht, als ich beim diesjährigen 24-h-OL, der 18. Auflage mittlerweile, meine SE(!!)-Bahn gesehen habe. Sehr viele braune Linien, diese fast immer quer zur Route, keine einfache Strecke und die Überlegung im Hinterkopf: "Hier musst Du noch mal rein, und auch noch in der Nacht…!"

 

Aber der Reihe nach: Freitags Anreise, Parkplatz auf der Wiese, Gepäcktransport und dann Hinablaufen ins Tal. Dort ist ein sehr schönes Freibad mit einem bärbeißigem Schwimmmeister, unser Zeltplatz liegt etwas ab vom Schuß, was sicherlich nicht ganz schlecht war. Wetter ist perfekt, die Band spielt bis kurz nach Mitternacht alles querbeet, dann kann man endlich einschlafen und sich auf den nächsten Tag freuen….
 
Wir sind mit 3 Staffeln vertreten, dem schon traditionellen "Sommernachtstraum" (Markus Kautz, Janek Leibiger, Andreas Lückmann, Wiebke Sihver, Felix v. Dalowski und Julia Neelmeijer), der zweiten 24er Staffel mit dem sinnigen Namen "Bahne frei, Kartoffelbrei" (Dirk Meyer, Freddy Burkhardt, Jan v. Dalowski, Steffi Genderjahn, Thomas Rothkegel und als Gastläufer Elisa Kaufmann). Auch eine gut besetzte 12h Staffel ist am Start (Jens Lucke, Jörg Leibiger, Birgit Leibiger, Paul Leidinger, Annett Leibiger und Kerstin Saupe). Andere Postmitglieder liefen wie auch schon in den Vorjahren in anderen Staffeln mit (Matthias Müller, Jitka Kraemer, Karin Kraemer).
 
Punkt 9 Uhr begaben sich etwa 150 Startläufer auf den Weg zum ersten Posten, die schnellsten waren nach gut einer halben Stunde zurück und wussten Furchtbares zu berichten. Viel querliegendes Holz, viele Höhen und schwierige Bahnen, kein Vergleich zum vorherigen 24er 2009. Unsere 24her lagen gut mit vorn dabei, Janek hatte sie mit einem Superlauf in die Top5 gebracht, an der Spitze zog allerdings eine Planeta Staffel aus "Krügerols ausgebrannten Kaderleichen" fast schon einsam ihre Runden. Aber es würde wohl nochmal eng werden…
 
 
Der "Sommernachtstraum" war immer in Reichweite des Podiums und selbst die zweite Staffel immer in den Top20 zu finden. Das war vor allen Dingen den super Leistungen der drei jungen Herren zu verdanken, die beiden Damen liefen auch immer ohne Ausrutscher mit und ich gab mir Mühe, nicht allzuweit abzufallen.
 
In der 12h Staffel war plötzlich Jörg Leibiger überfällig, 90 min Laufzeit auf einer LE? Doch auch er kam ins Ziel, leicht erschöpft… Er hatte (wie früher eben..) sich am Start eine LD geschnappt und sich unterwegs schon gewundert, wieso die so schwer war..
Als ich dann gegen 13 Uhr das erste Mal im Ziel war, dachte ich: "Das überlebst Du nicht…". Aber nach und nach beruhigten sich die Gemüter, OLer gewöhnen sich wohl schnell an alles, jeder gab sein Bestes. Ich freute mich schon auf die Nachtbahnen. Der "Sommernachtstraum" war jetzt immer zwischen Platz 2 und 4, meine Staffel immernoch weit oben, Dirk und Lücke machten die Bahneinteilungen und passten laufend die Zeiten an. Schon am Abend wusste Dirk genau, wieviele Bahnen unsere Staffel laufen würde, und es hat perfekt gepasst…
 
Die Dämmerungsbahnen durften ab 20.30 Uhr angefasst werden, Freddy Burkhardt kam 2 min vor halb ins Ziel (super timing), und nach Ablauf der beiden Bahnen gabs endlich Nacht-OL Flair.
Die 12h Staffel war beendet, Martina Fritzsche schaffte 4 Sekunden vor Schluss noch den Zieleinlauf unter den Anfeuerungsrufen der Zuschauer, unsere "halbtags" Staffel war am Ende auf Platz 9.
Die Nachtbahnen waren wie erwartet schwierig, ich hatte einen Posten, den ich schon am Tag nicht ohne Fehler angelaufen hatte. Prompt war er natürlich auch nachts nicht besser zu finden. Auf der zweiten Bahn verlor ich im Dickicht meine Brille, suchte diese 5 min lang blind, bis ich etwas im Schein der Lampe blitzen sah und war schwer erleichtert.
So liefen alle ihre vorgesehenen Bahnen, manche mussten zwischendurch mal motiviert werden, aber alle zogen durch.
Bei der führenden Staffel musste nachts Robert Krüger aufgrund einer Verletzung aussteigen, unsere erste Staffel lieferte sich ein enges Rennen mit der "finnischen" TU Staffel "Traditionell schnell" und kam immer weiter an die Führenden heran. Doch mit top Leistungen und viel Erfahrung verteidigten die Radebeuler ihre Führung und hatten am Ende 34 Wechsel zu Buche stehen. Aber der "Sommernachtstraum" lief auf den Silberrang!! Nochmal einen Platz besser als 2009, das lässt Großes erwarten für 2013!
Und, nicht zu vergessen "Bahne frei, Kartoffelbrei!" wurde am Ende 14. von fast 100 Staffeln und lies viele namhafte Konkurrenten hinter sich.
 
Dieser 24er wird sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben, schwere und konditionell anspruchsvolle Bahnen (Bahnleger wie fast immer Jens Leibiger), perfektes Wetter, schönes WKZ, eine super Organisation des Teams vom USV Jena, jede Menge Eierkuchen und ein schöner Bericht (der übrigens mit vielen Post-OLern gespickt war!) des MDR am Sonntag im Fernsehen.
Ich jedenfalls freue ich schon jetzt auf 2013. Die, die nicht dabeiwaren, haben was verpasst.