Es ist schon ein paar Wochen her, aber es muss trotzdem noch berichtet werden, dass drei Postler – Dorothea Müller, Moritz Döllgast und Philipp Müller – die Qualifikation für die Europameisterschaften in der Schweiz geschafft und dort Deutschland würdig vertreten haben. 6 Frauen und 7 Männer sind insgesamt für Deutschland angetreten.
Es wurden innerhalb einer Woche Entscheidungen in Sprint, Mitteldistanz, Langdistanz, „klassischer“ Staffel und Sprint-Staffel ausgetragen, dazu die Qualifikationen für das Sprint- und das Mitteldistanzfinale – ein straffes Programm, das wohl kaum jemand komplett absolviert hat. Dass man als Deutscher eines der beiden Finals erreicht, ist ziemlich schwierig und ein großer Erfolg.
Die beste Läuferin des deutschen Teams, Susen Lösch aus Jena, schaffte es locker durch beide Qualifikationen. Außer ihr gab es nur noch zwei weitere deutsche Finalisten: Dorothea und Philipp vom Post SV Dresden auf der Mitteldistanz. Susen lief dort mit dem 15. Platz zu ihrem bisher besten internationalen Ergebnis, Philipp mit dem 27. Platz ebenfalls. (Angeblich gab es sogar seit Einführung der Mitteldistanz 2002 noch nie ein besseres deutsches Herren-Ergebnis in dieser Disziplin.) Dorothea konnte von den 52 Finalistinnen trotz eines größeren Fehlers noch 13 hinter sich lassen.
Beim Staffelwettkampf konnte Moritz als Startläufer zeigen, dass er zurzeit gerade bei Staffelwettkämpfen eine hervorragende Form hat, indem er bis zum Schluss kurz hinter der Spitze blieb.
Auf der abschließenden Langdistanz mit etwa 900 Höhenmetern und fast 20 Kilometern Laufstrecke waren Philipp und Moritz noch einmal die schnellsten Deutschen.
Eine erfolgreiche Woche also – und belohnt wurden die Ergebnisse mit der Nominierung für die Weltmeisterschaften Anfang August in Lettland! Der Konkurrenzkampf darum war viel härter als für die Europameisterschaften, weil Deutschland nur zwei Startplätze pro Walddisziplin zur Verfügung hat. Moritz wird alle Wald-Einsätze laufen: Mitteldistanz, Staffel und Langdistanz. Philipp nur die letzten beiden. Dorothea dürfte auch starten, möchte aber aus privaten Gründen dieses Jahr noch nicht bei den Weltmeisterschaften der Großen antreten – sie ist auch erst im ersten Elite-Jahr!
So eine WM muss natürlich gut vorbereitet werden, deshalb waren Moritz und Philipp z. B. letztes Wochenende bei der Jukola in Finnland, der größten und für viele wichtigsten OL-Staffel der Welt. Beide konnten die ersten Teams ihrer skandinavischen Vereine (PAN-Kristianstad und Rajamäen Rykmentti) gegen Ende des Rennens noch um acht Plätze nach vorn laufen – läuft also.