Rund 750 Orientierungsläufer reisten zum ersten Bundestermin der Herbstsaison nach Seesen an den Harzer Westrand. Die Orientierungsläufer vom SV Seesen und ihre sehr zahlreichen Helfer hatten sich ein außergewöhnlich umfangreiches OL-Programm für die anderthalb Wettkampftage vorgenommen.
Los ging es ab 13 Uhr mit den deutschen Sprintmeisterschaften. Hier zeigte das Veranstalterteam um Bjarne Friedrichs, dass selbst auf beengtem Raum ein großes Starterfeld vor, während und nach den Läufen sehr gut betreut werden kann. Das WKZ direkt an der Freilichtbühne neben der Burg Sehusa war bis zur abendlichen Siegerehrung eine traumhafte Kulisse.
Wie erwartet hatte Bjarne anspruchsvolle Bahnen auf die sehr detailreiche Karte gezaubert. Ein Sichtschutz gleich nach dem Start verhinderte voreilige Einblicke späterer Starter. Nach der Feinorientierung am Anfang im Bauwerksgewirr des Schulzentrums folgten im zweiten Drittel auch längere Routenwahlentscheidungen. Erste Selektionen fielen schließlich an nahe beieinander platzierten Posten, an denen einige Läufer beim sehr hohen Wettkampftempo den falschen Posten erwischten. Außerdem führten unerwartet gesperrte Durchgänge und Wege zu Disqualifikationen oder zumindest zu enormen Zeitverlusten. 78 Fehlstempel und 19 Disqualifikationen bei gesamt 715 Startern sorgten im Nachhinein für einigen Gesprächsstoff. Gerade mit der Kennzeichnung der Sperrungen hätte man auffälligere rot schraffierte Flächen benutzen können.
Die erste offizielle Auflage der Sprintstaffel im deutschen OL wurde von allen mit Begeisterung aufgenommen. Schließlich ging es bei den breit aufgestellten Laufklassen Schüler, Senioren und Elite vor allem um die Teilnahme und das gemeinsame Erlebnis.
Auf den Lauf am Sonntag in Münchehofe wurden wir schon durch das tolle Vorschauvideo heiß gemacht. Schließlich herrschten auch früh um 10 Uhr schon hochsommerliche Temperaturen am Start. Gelände und Bahnen boten dann Orientierungslauf vom Feinsten. Zwei Postengruppen in Felsgebieten umrahmten die längeren Routenwahlen im bergigen Mittelteil. Auch beim BRL waren die Herausforderungen bei nahe beieinander liegenden Posten hoch. Dass aber aufeinander folgende Codenummern (z.B. 58 und 59) verwendet wurden, war leider nicht mehr zu verstehen. An diesem Tag traf es so immer noch 50 Läufer mit Fehlstempel.