Es war im Herbst letzten Jahres. Nach dem Meisterschaftswochenende in Bad Harzburg begann die Zwischensaison mit ein paar regionalen OLs … aber auch die Skiroller wurden nun wieder öfter ausgefahren. Zu dieser Zeit Mitte Oktober stieß ich im Internet auf eine neue Herausforderung. 220 km nonstop Skilanglauf hinterm Polarkreis. Wie in Schweden üblich … der älteste, härteste und längste und … 😉 Das macht in jedem Fall neugierig! Und obwohl ich selbst schon härtere und längere Skirennen oder Adventure Races bestritten hatte … der Stachel saß, zuerst mehr im Unterbewusstsein.
Wie beim Vasalauf oder Birkebeiner hat auch der Nordenskiöldsloppet eine „Geschichte“, die auf die Grönlandexpedition des Polarforschers Adolf Erik Nordenskiöld im Jahre 1883 zurückgeht. Zwei Teilnehmer seiner Expedition, beides Samen aus der Gegend um Jokkmokk, erkundeten auf Skiern unbekannte Teile des eisbedeckten Inlandes. Sie litten schwer unter Trinkwassermangel und kamen nach 57 Stunden und 460 gefahrenen Kilometern zurück. Nach der Rückkehr in die Heimat glaubte keiner den Erzählungen und Nordenskiölds Ruf wurde in Frage gestellt. Um zu beweisen, dass die Geschichte wahr ist, rief er 1884 einen Skilauf Jokkmokk–Kvikkjokk und zurück über ganze 220 km aus. Nordenskiöld meinte, dass die Strecke innerhalb von 24 Stunden zu bewältigen sein sollte. Und der Sieger kam dann auch nach 21 Stunden und 22 Minuten ins Ziel, angesichts des schlechten Wetters, der klumpigen Ausrüstung, 210 – 300 cm langer, breiter Skier und „spurloser“ Verhältnisse eine ganz fantastische Leistung. Diese wurde in der internationalen Presse zwar beachtet, seitdem ist der Lauf aber nie wieder durchgeführt worden.
Nun gab es Pläne zur Wiederbelebung 2017 … und schon reichlich Voranmeldungen. Dieser Widerhall bei den Skiläufern und das Engagement der Organisatoren brachte wohl die Idee hervor, doch schon für 2016 den Lauf für 500 Teilnehmer neu zu organisieren. Als dann die Anmeldephase begann, war es vorbei mit meinem Unterbewusstsein. Ich kontaktierte den Veranstalter … und bekam auf meine schwedische Anfrage eine deutsche Antwort! Wolfgang Mehl ist als Österreicher seit 2009 in Jokkmokk, seine Frau kommt aus Deutschland … mit Verwandten bei Leipzig! Ok, weitere Fragen bekamen weitere Antworten, Flugpläne und Quartiere wurden gecheckt … und als Weihnachtsgeschenk habe ich mich dann angemeldet.
Die Vorbereitung sollte kein Problem sein. 14 Tage Skiurlaub zwischen Weihnachten und Silvester samt der Starts bei 12 Skimarathons bis Mitte März … alles easy. Um es vorwegzunehmen, die Klimaerwärmung hat mit voller Breitseite viele Pläne ad absurdum geführt. Schon aus der ersten Urlaubswoche über Weihnachten im Schneeloch Finsterau wurde eine Rad- und Wanderwoche … ist ja auch überhaupt nicht schlecht, nur eben wenig Training für Rumpf und Arme. Die Silvesterwoche konnte wenigsten Kunstschneebänder in Leutasch und Seefeld anbieten. Aus einer 50 km-Runde zum Iserlauf wurden 4 Runden á knapp 4 km, der Erzgebirgsskimarathon wurde erst verschoben und später wie auch die beiden Läufe zum König Ludwig Lauf ganz abgesagt. Zwischendurch glänzten die Italiener mit (leider nicht sehr nachhaltigen) 70 km Kunstschneeband durch’s Fassa- und Fleimstal, und bis auf ein paar technische Probleme konnte ich diese auch ohne einen Abfall komplett ohne Steigwachs durchschieben. Die beiden 90 km Läufe zur Vasalaufwoche, die nach 3 Jahren Wasserski diesmal bei winterlichen Verhältnissen durchgeführt wurden, bezahlte ich dann mit 3 Wochen Sehnenscheidenentzündung in der linken Hand, sodass auch noch Karlslauf und Skadi Loppet ohne mich über die Bühne gingen. Von angedachten 12 Skimarathons sind 5 geblieben, ohne Stockkontakt rückte das Abenteuer näher und näher, die Zeit rann davon, Zweifel kamen auf … und Lücke bot sich mit verstärktem Skirollertraining an, meinen Startplatz am Polarkreis zu übernehmen. Von dort kamen derweil Meldungen von einem Meter Schnee „… und mehr soll noch kommen“.
Der Doktor und der Physiotherapeut gaben noch ein paar Tipps und Übungen zum Besten … und Ostern begab ich mich dann mit mehr Steigwachs und weniger Stockeinsatz wieder auf die deutsch-tschechische Skimagistrale zwischen Fichtelberg und Johanngeorgenstadt, die zum Saisonausklang noch bei ausreichend weißer Unterlage mit der Sonne um die Wette glänzte. Es wurden längere Ausflüge … und ich fand mich damit ab, die flachen 220 km nicht schnell zu schieben sondern handschonend aber langsamer klassisch diagonal zu laufen. Es galt, den Lauf unabhängig von Zeit und Platzierung irgendwie zu meistern und das Erlebnis mitzunehmen.
10 Tage vor dem Lauf platzte dann eine Nachricht vom Polarkreis herein. Auch dort hatte sich seit Ostern die Klimaerwärmung nicht nur rumgesprochen … die hohen Temperaturen hatten den Schnee auf den Seen, über die die Strecke vorrangig laufen sollte, nicht nur etwas sondern auf 0 reduziert. Und eine „Spurmaschine“ für Blankeis ist noch nicht erfunden. 220 km Strecke müssen 10 Tage vor dem Lauf umgeplant und von den Seen in die Wälder verlegt werden. Aus 220 km werden wohl „nur“ 180 Kilometer werden … und das Gezeter der Kilometerhungrigen auf den sozialen Medien ging los. Es wurde schier um Zusatzrunden gebettelt … man hat sich ja mental auf 220 Kilometer eingestellt … Und so zauberten die Veranstalter noch ein paar Loipenkilometer hinzu und konnten tatsächlich 200 „schwedische“ Kilometer anbieten. In jedem Fall eine große Leistung der engagierten Organisatoren, die trotz der Wetterkapriolen nicht einfach hinwarfen. Großen Dank!
Also ging Freitag früh mein Flug über Stockholm nach Luleå und von dort waren es nur noch 3 Stunden Busfahrt über den Polarkreis nach Jokkmokk. Ich hatte mich frühzeitig um einen Platz in Jokkmokks Vandrarhem bemüht, das schien mir eine gute Alternative zwischen teurerem Hotel und Friluftsliv zu sein. Und so konnte ich unter all den Langlauffans etwas Kommunikation pflegen, Tipps ablauschen, … Die Bushaltestelle liegt direkt vor dem Åsgård Vandrarhem, also auch kein Problem. Am nächsten Morgen ging es gleich nach dem Frühstück den kurzen Weg ins Skistadion, da das Wettkampfbüro samt Startnummernausgabe erst 10 Uhr öffnete. Dort hat der Skiklub Jokkmokk sein garagengroßes Quartier … aber nahezu keine Infrastruktur zum Selberwachsen. Selbst Jörgen Brink legte seine 3 Paar Ski vor sich in den Schnee, kniete sich in diesen und bürstete mehr recht als schlecht seine Ski aus. Ich hatte mir schon zu Hause die Wachstipps für die Eliterennen der schwedischen Meisterschaften in Gällivare aus dem Netz gefischt und meine Gleitzonen noch am Donnerstag zu Hause fertiggewachst … und auch kein Bügeleisen oder Gleitwachs mehr mitgenommen.
Vor der Schule mit der Startnummernausgabe brachte sich ein Red Bull Jeep in Stellung und sorgte für die Beschallung. Für die gemeldeten knapp 400 Starter reichte eine kleinere Turnhalle voll aus. Wie auch bei jedem Arztbesuch üblich, gab es hier ebenso auf einem A4-Blatt persönliche Angaben zu machen, wichtige Sachen zu lesen und die Ausschlüsse zu unterschreiben. Interessanter war da der aktualisierte Streckenplan mit Kilometrierung und den Verpflegungsstellen. Dazu bekam man noch 3 verschiedenfarbige Plastsäcke, die man bis 18 Uhr gefüllt mit persönlichen Wechselsachen, Eigenverpflegung, Wachs, … abgeben und auf die man an den Verpflegungsstellen bei Kilometer 65, 99 und 164 zurückgreifen konnte. Wenn man bedenkt, dass aufgrund der Streckenverlegung die Verplegungsstelle bei Kilometer 65/99 irgendwo im Nirgendwo platziert und nur mit Skootern (oder eben Skiern) erreichbar war, steckte da schon eine Menge Aufwand dahinter.
13 Uhr gab es dann im sehr interessanten Fjäll- und Samemuseum Ájtte (unbedingt anschauen!) eine Vorlesung zur Geschichte des Laufes, inklusive Fotos, Zeichnungen und Originalaufzeichnungen von Nordenskiölds Grönlandexpedition und dem ersten Lauf 1884. Und so bekam man eine Vorstellung von den skifahrerischen Ausdauerleistungen der Vorfahren. Wenn man den Start verschieben muß, weil jemand 90 Kilometer zum Start angeskiert kommt, dann die 220 Kilometer absolviert und die 90 Kilometer wieder nach Hause rutscht … mit der damaligen Ausrüstung, den äußeren Verhältnissen, kaum Verpflegungsstellen, … unvorstellbar!
Am Abend verbreitete der Wetterbericht noch etwas Hoffnung … es sollte aufklaren und die Temperaturen auf -7°C sinken. Bei den warmen Tagestemperaturen sollte die Spur also noch einmal ordentlich durchfrieren und vielleicht ein paar Minuten länger der Sonne widerstehen. Einige hatten sich nach dem Training im weichen, tiefen Schnee noch übergroße Stockteller mitbringen lassen und wechselten auf diese mit Föhn oder Wasserkocher. Abends ging es zeitig zu Bett, das Frühstück war für 3:30 Uhr angesetzt, die Busse für die 16 Kilometer zum Start sollten ab 4:30 Uhr fahren und der Start war für 6 Uhr geplant … und so funktionierte dann auch alles. Beim Blick früh auf die Wolken und das 0°C anzeigende Hausthermometer war klar, es war wie so oft anders gekommen.
Der Start befand sich direkt neben dem Ufer auf der nur dünn mit Schnee bedeckten Eisfläche eines Sees in Purkijaur. Bei der Anmeldung musste man sich für Elite-, Competition- oder Amateur-Klasse entscheiden und in diesen Gruppen erfolgte auch die Startaufstellung. Bis auf die noch nie erlebte, penible Kontrolle und Abzeichnung der Skimarkierung war alles eher familiär als professionell, auch wenn Daniel Tynell als Sportchef fungierte. Er sorgte dann auch höchstpersönlich mit einer Handvoll Skistöcke für den Stockservice am Start. In der Eliteklasse wurden einige bekannte Athleten aus den Profiteams der Ski Classics Serie sicher nicht nur von den 50000 Kronen Preisgeld für den Sieger angelockt, unter anderem die Auckland-Brüder, der Vasalaufsieger, Jörgen Brink, … Da ich nicht Mitglied in einem Skiklub bin, hatte ich mich in der Amateurklasse angemeldet, so ist zumindest die Regel bei den Schweden. Da ich in dem ersten Bus Platz gefunden hatte, legte ich meine Ski bei den Amateuren ganz vorn in die äußerste Spur und konnte dann auch noch die später sehr lange Schlange an den 6 Dixihäuschen meiden. In einem größeren Tipi konnten zumindest ein paar wenige Läufer noch die Schuhe oder Sachen wechseln, da stand aber schon ein Teil unter Wasser. Die Zeit zum Start verging flott … ein paar Fotos gemacht, die Sachen in einen Sack verstaut und abgelegt und kurz bevor es losging noch einmal schnell am Ufer an einen Baum gestellt. Als ich zurückkam waren die Absperrbänder zwischen den 3 Startgruppen bereits entfernt … und alle Läufer waren aufgerutscht. Also lagen meine Ski ein paar Meter hinter allen gespannt wartenden Läufer bereit und ich konnte ganz entspannt als Letzter auf die Reise gehen 😉
Vorne ging die Post ab. Man konnte die Spitze noch eine Weile mit den Augen „verfolgen“, da es erst einmal kilometerlang über den See ging. Es gab 2 Spuren, was das Vorankommen am Anfang nicht gerade beförderte. Aber es war ja klar, es kommen genug Stunden zum Überholen. Auf dem Weg über den See fragte ich mich, wie das wenige an jetzt noch eisiger „Spur“ bei den zu erwartenden Temperaturen wohl bis zum Rückweg halten sollte. Als es nach einigen Kilometern auf der Gegenseite in den Wald ging, wurden die Spurverhältnisse aber entscheidend besser, es machte Spaß und ging zügig voran.
Nach 20 Kilometern kam auf dem nächsten See ebenfalls im Nirgendwo die erste Verpflegungsstelle. Es gab reichlich, auch auf dem Rückweg. Aber die Unerfahrenheit der Helfer bekam man an den noch verpackten Energieriegeln zu spüren, die man mit den Handschuhen auch kaum auf bekam. Bis zum Nachmittag hatten sie aber auch das gelernt.
Das Feld zersplitterte langsam, aber bald bildete ich über 40 Kilometer mit 3 Schweden ein virtuelles Team und wir wechselten uns mehr oder weniger in der Führungsarbeit ab. Das war ganz angenehm bei dem Gegenwind Richtung Westen. Wir waren 2 Klassiker und 2 Schieber in der Tram. Ich hatte mich dann doch entschieden, solange meine Hand das mitmacht, ohne jegliches Steigwachs einfach durchzuschieben und so konnte ich die Abfahrten „in Ruhe“ zum Trinken nutzen. Aber auch die Anstiege waren eher lang und gemäßigt als kurz und steil, sodass wir Schieber eher das Tempo hochhielten. Dieses insgesamt hohe Tempo war aber zwischenzeitig grenzwertig, nur an den Verpflegungsstellen war ich durch die eigene Trinkflasche etwas schneller weg und konnte etwas Luft holen. Es war aber eine Frage der Zeit oder des Verstandes, dass unsere Truppe auseinanderfallen würde. Ich ließ die 2 Schnellen dann auch nach vorne weglaufen, einer hatte nach einer Verpflegungsstelle schon eher den Anschluss verloren. Vielleicht bei Kilometer 72 kam mir die Spitze noch kompakt mit 25 Läufern entgegen, da hatten sie also erst ca. 20 Kilometer Vorsprung.
Auf dem Weg zum Wendepunkt bei Kilometer 82 kam dann auch die Sonne raus. Eigentlich wegen der ansteigenden Temperaturen gefürchtet, war aber der Blick auf das schneebedeckte Fjäll des Sarek frei … einfach gigantisch!! Natürlich wurde die Spuren extrem langsam und ich schob kilometerlang dazwischen, wo es um einiges leichter ging. Später auf dem Heimweg, nur noch ein Vasalauf vor mir 🙂 kamen wieder ein paar Wolken und es ging sofort wieder schneller in der Spur voran. Ein Finne leistete mir lange Gesellschaft, bis er an der Verpflegungsstelle am höchsten Punkt des Laufes einen Servicemann hatte, der Ihm den Ski etwas aufmöbelte. Danach ist er ewig nicht wieder rangekommen. Man sah später nur noch in weitem Abstand vereinzelte Läufer, bis man wieder auf den großen See und zur Verpflegungsstelle am Start zurückkam. Kurz davor platzte die Blase an meinem linken Handballen auf und schmerzte und ich traute mich, nach einem Pflaster zu fragen. Aber ich glaube, es gab weder einen Rennarzt oder Sanitäter. Aber eine Frau verließ dann Ihren Verpflegungsposten und holte vom Parkplatz ihren Sanikasten aus dem Auto. Da ich nun einmal gefragt hatte, musste ich die 10 Minuten jetzt auch warten … und hatte so auch Zeit für ein paar Fotos.
Die letzten 30 Kilometer wurden dann doch schwerer. Es kam noch ein ewig langer Anstieg in Richtung Jokkmokks Skihang, und nun merkte ich schon, dass die Schiebekräfte schwanden und ein paar Klassiker vorbeihuschelten. Das wäre so schön mit Abdruck gewesen. Aber auch für den versprochenen Wachsservice unterwegs gab es noch keinen Sponsor/Partner und er war den Namen nicht wert. Ich habe an keiner Stelle einen Hinweis darauf gesehen … aber es soll wohl an den 2 größeren Verpflegungsstellen etwas Hilfe gegeben haben. Insgesamt gesehen war es sehr viel Startgeld für noch wenig Service … also durchaus Verbesserungspotential für die nächsten Jahre. Auch Red Bull hat wohl nicht gerade mit zu viel Geld beigetragen. Das Wichtigste war aber die Loipe … und bis auf etliche Wasserstellen beim Rückweg über die Seen, die man umfahren musste, hat diese gut gehalten!
Wo mein Tempo so schon beträchtlich in den Keller ging und ich einige Läufer ohne jeglichen Gedanken auf Gegenwehr passieren ließ, passierte mir auch noch das Unglück, dass mein linker Stockteller abbrach. Vor allem auf dem härtesten Teil der Strecke, als man schon 20 Meter am Ziel vorbeifuhr und dann die extrem kupierten 10 Kilometer der Jokkmokker Wettkampfstrecken durchlaufen musste, versank der Stock oft in dem immer weicher werdenden Schnee in endloser Tiefe und es riss mir manchmal bald den Arm raus. Aber da galt es nur noch irgendwie anzukommen, man hörte ja oft den Lautsprecher aus dem Ziel und wusste das nahe Ende vor sich. Und ich tat einigen Läufern den Gefallen, mich kurz vor dem Ziel noch überholen zu lassen 😉
Nach knapp 13 Stunden hatte ich es dann auch geschafft. Statt der etwas über 300 Höhenmeter auf der Originalstrecke hatte ich über 1300 auf der Uhr. Im Ziel gratulierte man sich gegenseitig, es wurden wechselseitig Fotos mit Medaille unter dem Zielportal geschossen … und wie gewöhnlich sah man drei norwegische Fahnen hängen. Die Siegerehrung war da schon eine knappe Stunde vorbei und nach den 200 Kilometern lag der Vasalaufsieger John Kristian Dahl nur 1 Sekunde vor Anders Auckland und dessen Teamkollegen Øyvind Moen Fjeld. Thomas Freimuth machte ein tolles Rennen und kam mit nur 8 Minuten Rückstand als 8. ins Ziel. Insgesamt waren 8 Deutsche bei dieser Wiedergeburt des Nordenskiöldsloppet am Start. Und besonders bemerkenswert: Von den letztlich 330 Gestarteten haben 324 den Lauf beendet, die Letzten nach 23 Stunden mit ungezählten Stirnlampenkilometern durch die Nacht.
Neben Medaille und Urkunde gab es im Ziel noch samische Kochkunst zu genießen … und wenn es die Nacht die hier fast den ganzen Winter zu beobachtenden Nordlichter gegeben hat, so hatte ich verständlicherweise keine Chance, davon etwas mitzubekommen 😉
Es war in jedem Fall ein großes Erlebnis … und falls jemand die Teilnahme für das nächste Jahr ins Auge fasst … ich kann persönlich noch eine Menge Tipps geben. Natürlich sollte man sich im Winter öfter mal auf die Ski gestellt haben … aber eigentlich ist das Bewältigen solcher Distanzen eher eine Kopfsache. Wer auf einen langen Tag eingestellt ist, der kann die schier unendliche Weite der Landschaft genießen, sieht in der Ferne das Fjäll, gleitet über große Seen … und für Verpflegung ist wirklich ausreichend gesorgt.
Nach dem für mich verlängerten Winter freue ich mich nun umso mehr, Euch alle wieder beim OL zu treffen … also bis bald im Wald!
PS1: Da meine größere Kamera (selbst verschuldet) einen eigenen Weg nach Hause nimmt, kommen die meisten Fotos auch erst später!
PS2 19.04.: Nun hat mein Physiospezi innerhalb weniger Minuten ein blockiertes Daumensattelgelenk festgestellt … und ein „Klick“ später war die Blockierung gelöst. Wenn man nur immer zeitnah Zugriff auf Ihn hätte, könnte man sich viel Zeit, Ärger, Trainingspause, Medizin, Geld, … sparen! Unbezahlbar solche Könner!
PS3 19.04.: Meine Kamera ist schon in Malmö 😉
PS4 23.04.: Meine Kamera ist da 🙂
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