Was ist besser als eine Saisonabschlussstaffel mit 5 Läufern? Ganz klar! Eine Staffel mit 25 Läufern.
Nach einigen mehr oder weniger unfreiwilligen längeren Wettkampfpause, habe ich es doch noch geschafft an 2 Wettkämpfen in Schweden teilzunehmen.
Während es beim D-Cup mal wieder einen Überraschungssieger gab, lief ich die Höstmedel (Herbstmittel), welche von meinem schwedischen Club GMOK organisiert wurde. Diese fand an der Stadtgrenze Göteborgs statt und lockte trotz zahlreicher gleichzeitiger Veranstaltungen (SM Ultralang, JEC, World Cup,…) über 700 Läufer an. Bei schönem Wetter ging es in einen sehr offenen Wald, mit einem dichten Wegenetz und vielen Steinen und Felswänden. Die Prioritäten lagen darauf das Lauftempo hoch zu halten und zu Vereinfachen. Beides gelang mir jedoch nicht wirklich. Am Ende landete ich mit 13 Minuten Rückstand auf Platz 12 von 15. Doch dieses Ergebnis konnte meine Freude über ein schönes Gelände und eine anspruchsvolle Route kaum schmälern.
Eine Woche später stand das tatsächliche Highlight meines OL-Jahres an: die 25 Manna. Dabei laufen allerdings nicht 25 Läufer hintereinander, sondern es gibt nur 10 Strecken. Die 3. Bis 7. Strecke werden dabei von 4 Läufern gleichzeitig belaufen. Der 2. Läufer schickt 4 andere gleichzeitig los, welche dann jeweils an einen weiteren übergeben. Der 8. Läufer wird dann vom letzten der Läufer von der 7. Strecke losgeschickt.
Für mich begann die Reise Freitagmittag, als wir in Göteborg 2 Busse bestiegen und uns in Richtung Stockholm. Nach 7 stündiger Fahrt, inklusive Abendessen bei IKEA, kamen wir in unserem Hotel an. Da ich als 7. Läufer der dritten Staffel (von 4!) eingeteilt war, konnte ich am Morgen etwas länger schlafen und fuhr dann mit dem zweiten Bus zum Wettkampf. Da ich relativ viel Zeit bis zu meinem Start hatte, versuchte ich die Situation an der Rennspitze zu verfolgen, was aber aufgrund der vierfach besetzten Strecken nahezu unmöglich war.
Ich startete als 3. der 7. Läufer des dritten Teams und sollte versuchen den Abstand auf die beiden vor mir gestarteten zu verkleinern. Das Gelände war geprägt durch viele Sümpfe, kleine Pfade, Steine und ein extrem feinkuppiertes Gebiet. Während es bei anderen Staffeln oft möglich ist, andere Läufer als Hilfe zu nutzen, wurde dies hier durch weite Gablungen, die vielen unterschiedlichen Strecken und die Präsenz vieler Läufer verschiedener Strecken fast unmöglich. Zwar habe ich von meinen 8 Posten nur zwei ohne andere Läufer vorgefunden, doch in Sachen Routenwahl war man völlig auf sich allein gestellt. Zeit gutmachen konnte ich allerdings nur auf den Läufer der als erstes gestartet war und da ich knapp hinter ihm ins Ziel kam, so durfte ich die Karte an den nächsten Läufer übergeben.
Den Sieg sicherte sich IFK Lidingö (SWE) vor Södertälje (SWE) und Hiidenkiertäjät (FIN). Die erste Staffel von GMOK kämpfte lange um die vorderen Plätze mit, musste sich am Ende aber mit Platz 14 zufrieden geben. Unsere zweite Staffel gewann als 31. die inoffizielle Wertung der 2. Staffeln und die 4. Staffel schied nach einem Fehlstempel auf der Startstrecke aus. Meine Staffel belegte am Ende Platz 143 und war damit die drittbeste dritte Staffel, mit 42 Sekunden Rückstand auf die Erste.
Am Tag darauf ging es für eine Mitteldistanz (25 Manna korten) ins gleiche Gebiet. Diesmal ging es mehr in die technisch anspruchsvollen Teile des Gebiets. Ich startete in der H18E, in der es 81 Starter gab. Wie bei beiden vorherigen Läufern gelang es mir auch hier nicht „ganz“ ohne Fehler durchzukommen, von meinen 16 Posten habe ich nur 4 ordentlich gefunden. Daraus resultierte dann ein Rückstand von 20 Minuten und Platz 62.
Danach ging es mit dem Bus und dem Gedanken, dass ich unbedingt nochmal 25 Manna rennen will (vielleicht auch mit einem deutschen Team?), zurück nach Göteborg.