Der Artikel zum Isergebirgslauf hat etwas auf sich warten lassen, aber ich musste mich erst mal vom Erlebnis erholen. Und dabei fing alles so schön an. Drei Tage vor dem Hauptlauf setzte der dringend notwendige Schneefall ein und so konnten sich wieder zahlreich Postler voller Vorfreude auf den Weg machen. Jens L. nahm schon am Freitag die 30 km skatend in Angriff und musste für seine sehr gute Zeit (65. Platz bei nur 21 min Rückstand zum Sieger) viel Kraft opfern.
Wir probierten am Sonnabend schon mal die Ski mit dem einen und anderen Wachs aus und kamen zu keinem befriedigenden Ergebnis. Gelb brachte keinen Stieg und zu viel davon führte zu dicken Ballen unter den Brettern. Aber was solls, irgendwie werden wir den Anstieg schon schaffen und dann gleiten wir nur so dahin in der Loipe. Dachten wir! Aber es sollte ganz anders kommen.
Als ich endlich starten konnte, wühlten sich bereits 2000 Mann durch die ständig wachsende Neuschneedecke. Wie erwartet hatte ich keinerlei Stieg und nutzte meine nicht vorhandene Armmuskulatur sowie den bewährten Grätschgang um die ersten 9 km hinter mich zu bringen. Alles kämpfte, wühlte und schnaufte um mich herum! Ab Rozmeszi war ja dann die erste kleine Abfahrt zu erwarten, auf die ich mich schon freute. Endlich in die Loipe stellen, kräftig abstoßen und in die Hocke gehen zum Ausruhen und Meter machen. Aber da war keine Loipe! Nix, nur zerwühlter stumpfer Schnee, auf dem man kräftig schieben musste um überhaupt voran zu kommen. Und so ging es weiter. Es waren auf den gesamten 50 km keine Loipen zu finden und so waren meine Kräfte nach der Hälfte eigentlich schon aufgebraucht. Hinzu kam, dass die Bahn z.T. vereist war und ich ständig mit Balancieren beschäftigt war um nicht seitlich weg zu rutschen. Die Bretter liefen stets auseinander. Ich nahm mir viel Zeit bei den Verpflegungspunkten, die man wirklich loben muss, aber ich verbrauchte ja auch viel mehr Energie als sonst.
Irgendwann, nach sagenhaften 5 Stunden kam auch ich ins Ziel und war noch nie so glücklich darüber. Die wettermäßigen Bedingungen waren gut, keine eisigen Temperaturen, kein Sturm, ausreichend Schnee, aber was uns Läufern bahntechnisch angeboten wurde war einfach nicht akzeptabel! Es wurde nicht mal der VERSUCH unternommen eine Loipe zu legen. Und ohne dem macht klassisch Skifahren einfach keinen Spaß.
Die Leistungen von Jens (157.), Andrei (218.) und Felix (707. ) sind umso phantastischer und die anderen Leistungen kann man unter http://www.jiz50.cz nachlesen.
Freuen wir uns aufs nächste Jahr, es kann nur besser werden!